Dienstag, Januar 27, 2015

Nor'easter und Blizzard

Nor'easter: Ein Nor’easter (alternativ Northeaster; siehe unten, deutsch etwa Nordoststurm) ist ein großflächiger Sturm, dessen Winde aus nordöstlicher Richtung kommen und hauptsächlich an der Küste im Nordosten der Vereinigten Staaten und den atlantischen Provinzen Kanadas auftreten. Es handelt sich dabei um einTiefdruckgebiet, dessen Rotationszentrum knapp vor der Küste liegt und dessen Winde im führenden linken Quadranten über Land aus Nordosten wehen. Das Entstehungsmuster ist ähnlich zu dem anderer außertropischer Winde. Diese Stürme können ebenfalls Überflutungen, Küstenerosionen und Orkanböenverursachen.

Blizzard: Ein Blizzard entsteht infolge eines kräftigen Kaltlufteinbruchs aus Richtung der Polarregionen. Dabei dringt die polare Kaltluft in Tiefdruckgebieten bis weit nach Süden vor, da auf dem nordamerikanischen Kontinent keine in Ost-West-Richtung verlaufenden Gebirge existieren.
Ein nordamerikanischer Blizzard definiert sich über folgende Erscheinungen:

  • hohe Windgeschwindigkeiten ab 35 mph (Windstärke 7 Bft)
  • große Mengen an Schnee mit Sichtweite von weniger als einer Viertelmeile (400 Meter)
  • Dauer von über drei Stunden.
Blizzards sind relativ selten. Sie treten am ehesten in Kanada und in den Northern Plains der USA auf, können aber auch den gesamten Nordosten der USA heimsuchen und für chaotische Wetterverhältnisse sorgen.
(Beides Quelle: Wikipedia)


So, da ihr jetzt wisst was ein Nor'easter und ein Blizzard ist, kann ich mit meinem eigentlichem Post weitermachen.
Wer bei euch die Nachrichten geguckt hat, hat bestimmt mitbekommen, dass es im Nordosten der USA Wettertechnisch momentan echt kritisch ist. Aber auch, wenn die größtenteils von New York berichten, sind auch andere Regionen betroffen. Boston Area zum Beispiel. Gestern Abend wurde in Massachusetts der Notstand ausgerufen. Keiner darf mit dem Auto fahren, alle Schulen fallen aus und die Erwachsenen räumen im Supermarkt die Regale leer. Alles in allem ist es also ziemlich kaotisch. 

Aber fang ich jetzt mal von vorne an. Also, angefangen hat das ganze Gestern morgen, wenn alle auf einmal davon geredet haben, das heute vielleicht die Schule ausfällt wegen einem Snowstorm. Ich, aufgewachsen irgendwo im Nirgendwo, wo es maximal 2inches of Snow jeden Winter gibt, war natürlich erstmal ziemlich verwirrt, warum die denn alle so aufgeregt haben. Als dann aber sogar unser Direktor von Schulausfall geredet hat, war mir klar, das es wirklich eine Menge Schnee auf uns zu kommt. Während der letzten Stunde gab es dann eine Durchsage, dass die Schule heute tatsächlich ausfällt. 
Irgendwann, als ich dann Ski Practice hatte, hat es dann mit dem Schnee angefangen. Zuerst nur ganz leicht, was sich dann bis zum späten Abend durchgezogen hat. Ehrlich gesagt habe ich es gestern Abend nicht so wirklich geglaubt, dass es so viel Schnee geben soll. Aber als ich dann heute morgen aufgewacht bin, aus dem Fenster geschaut habe und festgestellt habe, dass die 40-50cm Bank in unserem Garten fast total eingeschneit ist, ist mir klar geworden, wovon alle geredet haben.
Ich finde es bis jetzt eigentlich noch ganz aufregend: so viel Schnee hab ich noch nie irgendwo gesehen. Außer vielleicht im Skiurlaub, aber sogar das war weniger. 

Und jetzt schneit es schon die ganze Nacht und es soll noch bis morgen früh weiter schneien. Ich werde heute definitiv noch einen Schneemann bauen und eine Schneeballschlacht machen!
Aber das beste an dem ganzen Schnee ist, dass die Schule ausfällt und ich noch mehr Zeit habe um für meine Mid Years zu lernen. 

Entschuldigt meine Rechtschreibung und meine Gramatik (Fabi und Sina!) und habt einen schönen Tag :)

Samstag, Januar 17, 2015

Halftime und Fakten

Auch, wenn es sich nicht so anfühlt, aber meine Zeit ist halb vorbei. Unglaublich. Vor 5 Monaten habe ich gespannt am Flughafen darauf gewartet, endlich in den Flieger zu steigen und in die USA zu fliegen. Und jetzt sitze ich hier in meinem Zimmer und kann es irgendwie gar nicht richtig glauben, dass ich wirklich hier bin. Es kommt mir einfach nicht so vor, als wenn ich schon so lange hier bin. Manchmal sitze ich im Auto, gucke aus dem Fenster und denke mir nur so "Ich bin in America" und dann schüttel ich den Gedanken wieder ab.
Was mir am Anfang alles so neu und aufregend vorgekommen war, ist jetzt alles alltägliche Routine. Ich habe in den letzten 5 Monaten so viele neue Erfahrungen gemacht, gute wie auch schlechte, so viele neue Leute kennen gelernt und das Leben geführt von dem ich in Deutschland immer geträumt habe.

Ich bin in einer völlig fremde Umgebung und Familie gezogen, habe sie kennen gelernt, festgestellt, dass wir nicht so gut klar kommen und ich bin trotzdem länger bei ihnen geblieben, weil ich immer noch die Hoffnung hatte, dass es in der nächsten, übernächsten oder über-übernächsten Woche alles besser wird und hinterher dann doch gewechselt.
Ich habe meinen ersten Schultag in einer Americanischen High School gehabt und die Mentalität der Americaner kennen gelernt. Ich habe Halloween in America miterlebt und bin zu Housepartys gegangen.
Ich bin Sports Teams beigetreten, mir eine dämliche Verletzung zugezogen und habe dennoch nicht das Team verlassen.
Ich habe Freunde gefunden und gemerkt, wie sehr ich sowohl meine Freunde als auch meine Familie in Deutschland doch zu schätzen wissen kann.
Ich bin zu Football Spielen gegangen, habe den berühmten High School Spirit miterlebt und die rivalität zwischen den einzelnen Städten gespürt, nur weil man gegen die Football/ Hockey/ Basketball/ füge eine beliebige Sportart ein, spielt (F*uck you Billerica, wir werden heute gewinnen).
Ich habe eine Spirit Week miterlebt, von der man in Deutschland nur täumen kann, weil endlich mal ALLE mitgemacht haben, ich habe eine Pep Rally miterlebt und bin zu Homecoming gegangen.
Ich habe das erste mal Thanksgiving miterlebt und Weihnachten ganz ohne meine Familie gefeiert. Silvester war dann das letzte geniale Erlebnis in 2014.

Und ich bin den ganz normalen Austauschschüler Problemen begegnet. Ich hatte echt schlimmes Heimweh, das ich jetzt zum Glück wieder überwunden habe, hatte sprachliche Missverständnisse und viel zu oft habe ich das passende Wort nicht gefunden. Ich habe zugenommen, vergessen, wie ich vernünftiges Deutsch spreche und musste 10,000 mal erklären, wo genau ich herkomme und wie man meinen Namen ausspricht. Außerdem hätte ich gerne für jede dumme Frage $1 bekommen, dann wäre ich jetzt nämlich Reich. Und wie oft habe ich mich schon gefragt "Wo zu Hölle ist mein Geld hin verschwunden???"

Und auch, wenn ich manchmal am zweifeln bin, ob dieses Jahr eine gute Entscheidung war oder nicht, würde ich nie abbrechen wollen. Alleine in diesem halben Jahr habe ich schon so viel erlebt und so viele gute, wie auch schlechte Erfahrungen gemacht, dass ich weiß, dass das Jahr es definitiv Wert war. Ich weiß nicht, ob ich mich schon wer weiß wie verändert habe (außer mein Musik Geschmack vielleicht), aber ich habe ja auch noch ein ganzes halbes Jahr Zeit für neue Erlebnisse und Erfahrungen. Und ob ich mich verändert habe oder nicht, bemerke ich wahrscheinlich auch erst wenn ich wieder zu Hause bin.

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1. Ich muss sagen, dass grade die Art der Americaner extrem anders ist. Während man in Deutschland sehr viel Wert auf Organisation, Pünklichkeit, Zuverlässigkeit und Ordnung legt, kann man danach hier vergeblich suchen. "Pünklich sein" bedeutet hier, mindestens 10 Minuten nach Verabredung einzutrudeln. Ich weiß echt nicht, wie viele Minuten ich hier schon mit warten verbracht habe... Und auch mit Zuverlässigkeit kann man hier nicht rechnen. Dann verabredet man sich hier für einen Bestimmten Tag, Zeitpunkt, was auch immer, und bekommt eine halbe Stunde früher eine SMS mit den Worten "Tut mir leid, ich kann leider doch nicht"

2. Oder was hier auch ganz groß ist, ist Oberflächlichkeit. Die Americaner sind super freundlich in deiner Anwesenheit, aber sobald man ihnen den Rücken zukehrt fangen sie an scheiße über dich zu reden. Auch in Jahrelangen Freundschaften ist das so. Dann wird sowas gesagt wie "Ich weiß auch nicht warum ich eigentlich noch mit (Enter Name) rum hänge" und dann kommt besagt Person hinzu und dann wird wieder einen auf beste Freunde gemacht. Sowas kann ich persönlich ja mal gar nicht ab. Wenn man nicht mit jemandem Befreundet sein will oder wenn man nichts mit denen machen möchten, dann soll man das doch bitte ehrlich zugeben und nicht einen auf Freundlich tun.

3. Etwas andere, was gewöhnungsbedürftig ist, ist der Patriotismus der Amis. Überall die Flagge, die Pledge of Allegiance wird jeden Tag aufgesagt und überall hört man die National Hymne. Und man darf bloß nicht den Fehler machen auch nur IRGENDWAS gegen die ach so wundervolle USA zu sagen.

4. Das Essen. Natürlich, Mac and Cheese oder PeanutButter und die ganzen Candys sind jetzt echt super, aber nur Weißbrot, kaum frisches Obst und nur Chlorwasser? Nein; Danke.

5. Aber es gibt auch Sachen, die ich liebend gerne von hier mit nach Deutschland nehmen würde.
Die Freundlichkeit zum Beispiel. Auch wenn sie extrem Oberflächlich sind, die Freundlichkeit ist extrem angenehm. Keine unangenehme Stille irgendwo, die kurze Frage, wie es einem geht oder einfach nur das nette Pläuschchen an er Kasse im Supermarkt. Zudem das dauer Danke und Bitte sagen und allgemein die Freundlichkeit. Ach, es ist schwer zu erklären, aber jeder, der schon einmal hier war weiß wovon ich rede.

6. Und zudem das gesamte Schulsystem. Ich weiß nicht, was immer alle meinen mit "das Schulsystem in den USA ist so was von einfach, bla bla", aber ich finde es alles andere als leicht. Vielleicht liegt es daran, das Massachusetts mit das beste Schulsystem der USA hat, wer weiß.. Wie auch immer. Ich habe 3 C's, aber ganz ehrlich, meine Noten interessieren mich hier herzlich wenig.

7. Die Klamotten. Es laufen hier alle in Jogginghosen und übergroße Sweatshirts rum, Schul oder Stadt Klamotten und herrje, Vineyard Vines scheint hier die Marke Nr. 1 zu sein. Und wenn es nicht Vineyard Vines ist, dann ist es North Face, Boot Cut Jeans, grades Bein Yogapants und Cappies.

8. Die Jungs. Also, erstens kann man hier nicht alleine mit einem Jungen durch die Gegend laufen, ohne das man dann gleich als "das Mädchen, das mit... redet" abgestempelt wird. Oder noch besser: Man dated gleich. Oder am einen Tag kommen die an von wegen "Ich mag dich bla bla" und am näcshsten Tag sind sie mit jemand anderem zusammen.

9. Die Jugendlichen hier stehen hier öffentlich dazu, das sie Schwul oder Lesbisch sind. Ich hatte ich schon ein paar mal das Gespräch "OMG guck dir den Typen an. Sieht der nicht total heiß aus??" "Ähm... I'm gay" Beim ersten mal war ich jetzt auch erstmal ein wenig erstaunt, weil ich mir sicher bin, das ich diese Antwort in Deutschland nie bekommen hätte, aber irgendwie ist das hier mega normal. Uuund... Ich hab nen Schulen Freund -> Life Goal? Completed!

10. Alles ist hier in Übergrößen. Sei es Essensportionen, Kühlschränke oder Shapoo Flaschen. Bei den Kühlschränken finde ich das jetzt gar nicht mal so schlecht, aber beim Essen oder Shampoo Flaschen? Ich brauch kein Shampoo, wo 600 oder 700ml drin sind.


Und jetzt nochmal ein paar kleine Fakten. Wahrscheinlich auch ein wenig beeinflusst, aber egal.


  • Patriots und Bruins for Life!
  • Y'all? Never ever!
  • Alle haben iPhones
  • Amis sind kleiner
  • Lehrer und Schüler haben ein richtig Gutes Verhältnis
  • In Mathe darf ich keinen Taschenrechner benutzen -.-
  • Die Steckdosen sind seltsam
  • Die Türklinken sind niedriger
  • Die benutzen das Wort "Nazi" hier ziemlich freizügig
  • Die haben wenig Ahnung von Europa (Belgien ist die Hauptstadt von Frankreich)
  • Hier gibt es keine Ahoj Brause :(
  • Die Betten hier sind echt am bestern
  • New England hat den schönsten Herbst
  • School Spirit ist richtig genial
  • Jeder hat Twitter
  • Die fangen im Januar schon an Prom Kleider zu kaufen
  • Es gibt kein Sprudel Wasser
  • Der Americanische Fahrstil ist schrecklich
  • Die Straßenschilder auf der Autobahn sind grün
  • Die Türklinken sind niedriger
  • Der Mittelstreifen auf den Straßen sind gelb

Mehr fällt mir jetzt grade nicht ein, aber ich hoffe es war einigermaßen interessant. Verzeiht mir meine Rechtschreibfehler (Ja Fabi, das ist an dich!!) 


















Sonntag, Januar 11, 2015

Ferien und Feiertage

Ich hatte endlich mal Ferien, viel zu kurz allerdings. Also, fang ich mal bei meinem Americanischem Weihnachten an. Heiligabend habe ich erstmal ausgeschlafen und dann haben alles für den Abend vorbereitet. Wir haben Essen gemacht und den Tisch gedeckt und dann auf Sues Tochter+Freund und Freunde von Sue gewartet. Als dann alle eingetrudelt sind, haben wir zuerst die ersten Geschenke geöffnet und danach Dinner gegessen. Es gab Chilli mit Reis. Hinterher sind wir in die Kirche gegangen und haben uns die Weihnachtsmesse angesehen. Diese ging in etwa 2 Stunden, und somit sind wir dann gegen 10pm wieder nach Hause gekommen. Da ich unendlich müde war, bin ich dann auch sofort ins Bett.
Am nächten Morgen, 12/25/14, gab es dann die Bescherung. Es war echt seltsam die Geschenke am Weihnachtsmorgen auszupacken. Zuerst haben wir die Stockings, die über dem Kamin hingen ausgepackt, danach das Mittagessen vorbereitet und uns dann den Geschenken unterm Baum gewidmet.   Naturlich sind die Geschenke jetzt nicht so ausgefallen wie zu Hause, aber trotzdem war es echt schön (leider nur nicht so gemütlich, weil es ja hell am Morgen war). Nach den Geschenken haben wir erstmal alles wieder aufgeräumt und uns dann an unser Mittagessen gemacht. Es gab das gleiche wie an Thanksgiving; Truthahn und alles was dazu gehört! Danach sind Sue's Tochter und ihr Freund auch schon wieder weggefahren. Und wir anderen haben den Tag in ruhe ausklingen lassen.

Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester hab ich dann mit meiner Gastschwester beim Skifahren verbracht. Die war echt nicht zu stoppen und wollte wirklich jeden(!!!) Tag Skifahren gehen. Ist ja schön und gut, aber jeden Tag 3 Stunden auf der gleichen Piste? Das wurde dann langsam auch langweilig... Irgendwann bin ich dann auch mit ein paar Freunden zur Mall gefahren und shoppen gegangen, weil ich und meine mit blauen Flecken übersähten Waden echt mal eine Pause brauchten.

New Years Eve habe ich dann mit anderen Austauschschülern in Boston verbracht. Ich war zwar zu einer Party eingeladen, habe davon aber leider zu spät erfahren und dann hatte ich den anderen schon zu gesagt. Naja, wen kümmerts? Ich hatte echt Spaß und auch wenn wir uns echt alles abgefrohren haben was man sich abfrieren konnte, war es ein echt schöner Abend.

Joa. Und die restlichen Tage konnte man meine Gastschwester und mich dann wieder beim Ski fahren finden.