Aaaaalso, ich habe eine neue Gastfamilie. Es ist eine allein stehende Frau, die zudem noch eine russische Austauschschülerin aufgenommen hat. Wir verstehen uns echt gut und ich bin einfach nur glücklich das ich jetzt wieder eine Familie habe und nicht immernoch in diesem ungewissen Zustand bin. Das war nämlich ein richtig schreckliches Gefühl und zu dem Zeitpunkt habe ich zum ersten mal so richtig meine Eltern und meine Freunde in Deutschland vermisst. Es war zwar kein richtiges Heimweh aber es war einfach dieses miese Gefühl das du nicht einfach aufs Fahrrad springen kannst um zu deinen Freunden zu fahren. Oder einfach ins Wohnzimmer gehen zu können und deine Mutter lesend mit einem Tee auf dem Tisch stehend vorzufinden. Okay wenn ich jetzt darüber nachdenke war es wahrscheinlich schon unterbewusstes Heimweh. Naja, wie auch immer. Zumindest habe ich jetzt wieder eine Gastmutter und eine Gastschwester. Wir waren gestern in Boston und Sue (meine Gastmutter) hat Julia (Gastschwester) und mich rumgeführt und uns eine menge gezeigt. Heute waren Julia, ich und eine Freundin von mir (ja ich habe eine Freundin gefunden, mit der ich auch befreundet sein möchte und die nicht dauernd absagt) Iceskating. Das war mega witzig!!!
Wie schon gesagt, ich fange wirklich an mich mit einem Mädchen hier anzufreunden. Ich mache Fortschritte! Jedanfalls habe ich letztes Wochenende bei ihr übernachtet und wir haben einfach nur geredet und Filme geguckt und ich hatte zum ersten mal seid ich hier bin wirklich das Gefühl gehabt wirklich eine Freundschaft aufzubauen. An dem Dienstag danach (11/11/14) sind wir dann auch zusammen nach Boston gefahren, da wir keine Schule hatten.
Ein nicht so erfreulicher Punkt ist meine Kreditkarte. Die wurde vor ca 3 Wochen gehackt und seitdem habe ich keine Geldquelle mehr. Ich warte jetzt nur sehnsüchtig darauf das meine neue Karte schnell ankommt, weil ich echt wieder Geld brauche. Außer $5 habe ich nähmlich absolut kein Geld mehr. Ich fühle mich echt arm. Und das schlimmste ist das in ungefähr einer Woche Homecoming ist (ich weiß, sehr spät) und ich habe immer noch kein Kleid oder Schuhe oder irgendwas, weil ich kein Geld habe.
Außerdem, der erste Term in der Schule ist vorbei. Das heißt, das es die ersten Noten gab. Ich hatte in keinem Fach schlechter als ein B-, ob das gut oder schlecht ist könnt ihr euch selber aussuchen. Mich interessiert die Schule hier herzlich wenig. Warum sollte ich mich mit lernen und Hausaufgaben stressen?!?
Zudem habe ich festgestellt, dass mich rennen echt ablenkt. Es macht einfach den Kopf frei und ich höre einfach auf zu denken (außer vielleicht "Wann bin ich endlich fertig" oder "Verdammt, ich kann nicht mehr"). Und es hindert mich daran zuzunehmen. Und ich bin echt stolz auf meine Stoffwechsel; seid ich hier bin habe ich nur 1.5 kilo zugenommen. Und das bei den mengen die ich hier seid 3 Monaten esse.
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Ich bin schon 3 Monate hier. 3 lange, kurze Monate. Das ist ein bisschen weniger als 1/3 meines Austauschjahres. Die Zeit rennt mir hier echt davon! Ich habe noch 7 Monate hier. Ich weiß nicht on das lang oder kurz sein soll. Einerseits ist es schon lang aber wenn ich so darüber nachdenke wie schnell diese letzten drei Monate vorbei gegangen sind, ist das wahrscheinlich echt kurz die Zeit.
Das Amerikaner Patriotisch sind war ja echt kein Geheimnis, aber Amis sind nicht nur Patriotisch ihrem Land gegenüber, sondern auch zu ihrem Staat/ihrer Region. Immer wieder hört man sowas wie "New England ist die schönste Ecke in America" oder "Wen interessiert denn schon North Dakota?" Oder wenn ich erwähne das andere Leute von meiner Schule oder meiner Organisation in Texas/ Indianna/ Georgia sind gibt es immer Kommentare wie "Omg die armen. Sei froh das du hier bist!"oder "Was will man denn bitte in Indianna? Das einzige was es dort gibt sind Maisfelder!"
Und was ich bemerkt habe für mich selber ist, das auch ich patriotischer werde/ stolzer werde. Einerseits zu Amerika, aber auch zu Deutschland. Ich weiß nicht ob es nur mi so geht, aber seid ich hier bin werde ich immer stolzer darauf aus Deutschland zu kommen. Ich weiß nicht warum oder woher es kommt, aber es ist einfach so. Aber auch dieses "Ich komme aus Massachusetts, New England for live, das andere braucht niemand" verankert sich immer mehr in mir. Es ist seltsam, sowas bei sich selber mitzubekommen.
Naja egal, ich bin müde (wie sogut jede Minute hier) und ich muss morgen früh mal wieder um 5:30 am aufstehen (gibts was schlimmeres?) und natürlich habe ich mal wieder sehr vorbildlich meine Hausaufgaben gemacht... Just kidding. Die mache ich fast immer im Bus oder während PLUS-Block.
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